06/2015
Ein tibetisches Schicksal
Dienstag, 30. Juni um 21:10 Uhr (53 Min.)
Zanta ist hin- und hergerissen zwischen der archaischen Lebensweise in ihrer Heimat Tibet und ihrer marginalen Existenz am Rande von Peking. Sie will ihrem kleinen Sohn Bildung und Zukunft ermöglichen. Die fesselnde Geschichte einer starken Frau, die das scheinbar Unmögliche erreichen möchte, gibt dem politischen Konflikt zwischen China und Tibet ein menschliches Gesicht.
Seit der chinesischen Invasion Tibets 1950 sind zahlreiche Tibeter nach Indien ins Exil geflohen. Es gibt aber auch solche, die nach China auswandern, um den feudalen, archaischen Strukturen der entlegenen Bergwelt Tibets zu entkommen. Trotz chinesischer Diskriminierung erhoffen sie sich ein besseres Leben in Chinas Metropolen.
Die Dokumentation „Kein Zuhause nirgendwo – Ein tibetisches Schicksal“, zeigt Einblicke in das Leben der tibetischen Bäuerin Zanta. Sie stammt aus einem der zahlreichen entlegenen Bergdörfern Tibets, in denen die Neuzeit noch lange nicht angekommen ist. Zanta widersetzt sich dem Willen ihres Schwiegervaters, der sie nach dem Tod ihres Mannes mit einem zweiten Sohn verheiraten will. Als die Schwiegereltern auch noch ihrem Enkelkind jegliche Bildung verbieten, flieht Zanta mit ihrem Sohn nach Peking in der Hoffnung auf ein besseres Leben. Ihre Flucht aus dieser zum Teil mittelalterlichen Welt führt sie in die Slums von Peking, einer Welt voller ethnischer Vorurteile.
Wegen ihrer tibetischen Herkunft verachtet, aber zum Kämpfen bereit, schlägt sich die mittellose Witwe Zanta als Straßenverkäuferin durch. Eine Zufallsbekanntschaft führt sie mit der amerikanischen Journalisten Jocelyn Ford zusammen und verändert ihr Leben. Es ist der Ausgangspunkt für diese Dokumentation.
Source: http://www.arte.tv/guide/de/055988-000/kein-zuhause-nirgendwo